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 REPORTAGE/DOKU
Gummibären

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Gummibären






 

Im Oktober 2011 hatte ich zu einem Casting für Gummibären aufgerufen, um gemeinsam die Natur entdecken zu können. Etwas zögerlich fanden sich nach kurzer Zeit erste Exemplare dieser possierlichen Tierchen einer kleineren Population im dafür eingerichteten Casting- und Trainingscenter ein.

Liebe Kinder: Die Trainingseinheiten sind ausdrücklich nicht zur Nachahmung empfohlen!


 
 

Die Gummibären zeigten sich anfangs recht scheu, aber auch neugierig zugleich. Nach einer kurzen Begrüßung und einhergehender Vorstellungsrunde, wurde ein großes Felsstück von der Insel Cres in Kroatien zum Objekt ihrer Begierde.


 
 

Nach und nach trafen immer mehr Gummibären ein und man merkt deutlich, dass sich diese noch weitestgehend unerforschten Wesen in der Gruppe wohler zu fühlen scheinen und sich entsprechend verwirklichen können. Insbesondere ihr ausgeprägtes soziales Verhalten kommt hierbei zum Vorschein.


 
 

Nee, so war das gedacht. Text von oben bleibt.


 
 

Zunächst wurde ein Kompatibilitätstest in Sachen Nikotin und Teer durchgeführt. Das Ergebnis war erschütternd. Ich habe den Versuch vorzeitig abgebrochen und hoffe, dass die Auswirkungen eines qualmenden Knipsers in freier Wildnis nicht so verheerend sind.


 
 

Nächster Eignungstest: Lagerfeuer. Schließlich kann man bei einem Einsatz in der freien Wildbahn mal schnell von der Dunkelheit erwischt werden. Sei es durch eine plötzliche Sonnenfinsternis, der Staubwolke eines ausgebrochenen Vulkans, einem Sandsturm, einer Heuschreckenplage und und und ...

Irgendwie scheinen die Gummibären nicht verstanden zu haben, um was es bei einem Lagerfeuer eigentlich geht. So zeigte die Population Wesenseigenschaften, die teils kannibalistische Züge vermuten lassen. Siehe auch Fotos unten.


 
 



 

Zur nächsten Aufgabe: Wie verhalten sich Gummibären bei Regen und Nässe?

In seichten Gewässern scheint es so, als dass sie durchaus überlebensfähig sind und bei direkter Lichtbestrahlung das kühlende Nass genießen. Obgleich sich einige am Rand anklammern.



 
 

Ein Versuch in tieferen Gewässern zeigt mit zunehmender Wellenintensität ihren natürlich Drang zur Grüppchenbildung, was bei dieser Abbildung nicht ganz zum Ausdruck kommt. Die These von V. R. Cook (Bären im Wandel der Strömung, 1914) einer Entsozialisierung konnte zu keinem Zeitpunkt belegt werden.


 
 

Nach Einstellung des Wellengangs verbringen die Bären den Rest ihres Daseins auf dem Grund liegend. Ihr Körper reagiert auf diese offensichtlich lebensfremde Art der Unterbringung mit einer Versetzung der Farbstruktur und natürlicher Bläschenbildung. Ein Herausfischen bleibt ob der nunmehr klitschigen Körperoberfläche nur geübten Händen vorbehalten.


 
 

Ein weiterer Test in tieferen, stillen Gewässern zeigt, dass Gummibären nachweislich keinen guten Draht zum Wasser haben. Hier befinden sie sich - in Mensch umgerechnet - in etwa 18 Meter Tiefe. Keine Spur von Schwimm- oder sonstigen Selbstrettungsmaßnahmen.


 
 

Nachdem wir nun festgestellt haben, dass Gummibären mit den Elementen Feuer und Wasser Probleme haben und dies in der Wildnis zu vermeiden gilt, steht Selbstverteidigung auf dem Programm. Insbesondere gut getarnte Insekten könnten in freier Wildbahn zu einer Gefahr werden.


 
 

Noch eine Nahrungsaufnahme ...


 
 

... etwas Tarnung und dann kanns los gehen: Zum ersten Einsatz in freier Wildbahn.


 
 

Oktober 2011: Bäreneinsatz im Wald in der Hessisch-Bayerischen Grenzregion.


 

Pilze scheinen Gummibären magisch anzuziehen: Sie bestaunen das Objekt ihrer Begierde und scheinen sich schlichtweg wohl zu fühlen.


 
 



 

Während einige schaukelnd relaxen ...


 
 

... gehen andere ihrer Abenteuerlust nach oder genießen ein Bad in der Sonne.


 
 



 

Dank intensiver Selbstverteidigungstrainings- einheiten konnten fiese Käfer- und Schneckenattacken mühelos abgewehrt werden. Doch manchmal bringen sie sich durch ihre Neugierde selbst in Bedrängnis.


 
 



 

Herbstausflug in die Wetterau


 
 



 

Mondlandung am 10.12.2011

Mit dem Ziel, als erste Gummibären, und einigen Theorien folgend als erste Lebewesen überhaupt, den Mond zu erobern, machten sich 7 Gummibären in einem Charterflugzeug bei widrigsten Wetterbedingungen auf ihre 8-tägige Reise zum Mond.


 
 

Am 10.12.2011 konnten exakt zur berechneten Ankunftszeit erste Fotos von der Mission geschossen werden. Das Bild zeigt den Eintritt der Chartermaschine in die Mondatmosphäre kurz vor der Landung.


 
 

Dieses Bilddokument zeigt die Gummibären auf dem Mond. Offensichtlich hatte ich die Größenverhältnisse falsch eingeschätzt. Auch die errichtete Flagge ist nur schwerlich zu erkennen.


 
 

Deutlich erkennbar hingegen ist die Aufschlagstelle der Delegation. Über den Verbleib und den Zustand der Flugmaschine liegen leider keine Erkenntnisse vor. Wir sind davon überzeugt, dass die Bären mittlerweile eine Siedlung gründen konnten.


 
 

28.02.2012: Indoortraining Krötenwanderung


 

Die ersten Gummibären sind aus ihrem Winterschlaf erwacht und widmen sich ihren biologischen Aufgaben. In wenigen Wochen beginnt die Freiluftsaison und die Jagd nach Insekten. Um beim Anblick der dann in einer Vielzahl anzutreffenden Kröten nicht in Schockstarre zu verfallen, habe ich mich zu einer Indoorkonfrontation entschlossen.


 
 

Glücklicherweise hat sich ein Krötenexemplar in einen geschlossenen Raum verlaufen. Ein geschlossenes Fenster verhinderte die weitere Wanderung des schleimigen Getiers. Eine erste Begegnung machte deutlich, dass die Kröte entweder satt war oder die Gummibären nicht auf ihrem Speiseplan stehen.


 
 

Auch die Gummibären zeigten keinerlei Scheu und hatten Spaß auf der schleimig-klitschigen, aber auch körnig-groben, Oberfläche des Wanderkaulquappenerzeugers. Die Vermutung liegt nahe, dass an dieser Stelle in der Nahrungskette eine Verzweigung vorliegt: Kröten scheinen nicht zu den Gummibärenräubern zu zählen. Wie hier anschaulich bildlich dokumentiert:


 
 



 

Kurz vor Abbruch der Begegnung mit einer sich auf Wanderschaft befindenden Kröte trat plötzlich und völlig unerwartet ein offensichtlich aufgeregtes Schnabelfederflugvieh auf den Plan. Die Tür stand offen.


 
 

Doch auch der Anblick eines meckernden Schnabelwesens konnte die Bären nicht sonderlich beeindrucken. Ein Exemplar versuchte sich gar zur Erheiterung der anderen als Schnabeltänzer. Umstände, die einmal mehr zeigen, welch gesellige Zeitgenossen die Gummibären sind.


 
 

Bis dann wenn es wieder heißt: Auge in Auge mit den Bären in der Wildnis.